Samstag, 22. Dezember 2012

The Perks Of Being A Wallflower (Vielleicht lieber morgen)

Was kommt dabei raus, wenn jemand einen erfolgreichen Roman schreibt, dann diesen selbst als Drehbuch adaptiert und dann auch noch Regie führt? Ein kleines Meisterwerk, wo man in jeder Sekunde das Herzblut und die Liebe zu jeder kleinsten Kleinigkeit merkt. Mit The Perks Of Being A Wallflower erzählt Stephan Chbosky die Geschichte vom 15-jährigen Charlie, der frisch auf die High School kommt und nicht so richtig weiß, wo er sich einordnen soll. Die Tatsache, dass er sehr zurückhaltend und schüchtern ist, hilft ihm dabei nicht sonderlich. Als er dann endlich bei einem Footballspiel seinen Mut zusammen nimmt, und Kontakt zu Patrick (großartig gespielt von Ezra Miller) aufnimmt, wendet sich das Blatt und er findet sich bald in einem wunderbar ehrlichen Freundeskreis wieder, in dem er sich wohl aufgehoben und akzeptiert fühlt. Teil dieser "Island of Misfit Toys" ist Sam, gespielt von Emma Watson, zu der sich Charlie relativ schnell hingezogen fühlt. 
The Perks Of Being A Wallflower ist eine klassische Coming Of Age Story mit einigen Klischees, aber dennoch so vielen tiefer liegenden Ebenen und einem angenehm dunklen Unterton, dass man darüber gern hinweg sieht.
Der Erfolg des Romans bestätigt ja schon von vornherein die grandiose Erzählung, um jedoch einen guten Film daraus zu machen, braucht es entsprechende Schauspieler, die in der Lage sind, Performances abzuliefern, die ihresgleichen suchen. Und da hat die Casting Abteilung Großes vollbracht. Logan Lermann als Charlie IST der kleine, schüchterne Teenager, der sich erst entfalten kann, als er Akzeptanz verspürt und lässt uns keine Sekunde daran denken, dass wir nur einen Film sehen. Emma Watson ist toll wie immer und verleiht ihrer Sam eine Unschuld und Verletzbarkeit, die wir von Hermine so nicht kannten. Ein klares Highlight ist aber, wie schon erwähnt, Ezra Miller, der Sams schwulen Halbbruder Patrick mimt. So erfrischend und im nächsten Moment tottraurig und vor allem aber pur und glaubwürdig. 
Nicht zuletzt hilft auch das tolle Script mit seinen schönen Dialogen, bei denen man manchmal gar nicht so genau weiß, warum sie so schön sind. Sie sind einfach, ehrlich, wirken nie aufgesetzt und erzählen die, zum Teil ergreifende Story mit einer angenehmen Leichtigkeit. 
Auch technisch gibt es nichts zu meckern, der Film sieht klasse aus, keine unnötigen Spielereien mit der Kamera, ein extrem gelungener Soundtrack, alles gut!

Ich kann The Perks Of Being A Wallflower fast uneingeschränkt empfehlen. 

9/10


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