Mittwoch, 5. Dezember 2012

Skyfall

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich kein großer Bond Fan war, bis vor einigen Jahren zum ersten Mal Daniel Craig in die Rolle des 00-Agenten geschlüpft ist. Vorher war mir Bond immer zu glatt, zu comic-artig. Dieser neue Bond, der auch mal dreckig wird, die Fresse voll bekommt und trotzdem am Ende als verdienter Sieger die Welt rettet, passt für mich irgendwie besser in das moderne Bild eines Geheimagenten. Ich würde viel Geld bezahlen, um die Zusammenarbeit von MI6 und CIA in Form von Bond und Bourne auf der Leinwand zu sehen. Das wird wahrscheinlich ein Wunschtraum bleiben, aber ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Daniel Craig also in seinem dritten Bond Abenteuer. Casino Royal hat damals für mich neue Maßstäbe gesetzt und stellt, in meinen Augen, den bislang besten James Bond Film dar. Dann kam "Ein Quantum Trost", der wohl alle maßlos enttäuscht hat. Craig steht also vor der einfachen Aufgabe, den vorangegangenen Flop zu toppen, hat aber gleichzeitig die Bürde, sich an Casino Royal messen zu lassen. 
Ich nehme es vorweg: Skyfall ist klasse, Casino Royal bleibt aber die Nummer 1. 
Der MI6 wurde unterwandert und eine Datei mit den wahren Identitäten aller Agenten ist in die falschen Hände geraten. Das das eine äußerst unangenehme Situation für jemanden wie M oder auch natürlich Bond selbst ist, ist schnell nachzuvollziehen. Also schickt sich M an und schickt unseren Jimmy auf die Jagd nach eben diesen falschen Händen. 
Schon hat man ein klassisches Bond Script, wie es klassischer eigentlich nicht sein könnte und doch ist Skyfall soviel besser als viele vorher. Warum? Ganz einfache Antwort: Das Team an Schreiberlingen hat sich unglaublich viel Mühe beim entfalten der Charaktere gegeben. Jede einzelne Figur ist dieses Mal so tiefgründig und interessant, dass man automatisch über jeden alles erfahren möchte. Vor allem M rückt dieses Mal in den Mittelpunkt und man erfährt Dinge über Bond, die Jahrzehnte verborgen geblieben sind. Das ist es, was diesen Film so groß macht. Alles andere ist gut, wie immer, aber das reicht halt manchmal leider nicht und wenn man nicht aufpasst, kommt dann "Ein Quantum Trost" bei raus, wo einen keine der Figuren interessiert und mir heute sicher keiner mehr aus dem Stehgreif sagen kann, wer denn der Bösewicht war, was er vor hatte, und und und. 
Skyfall macht ganz ganz viel richtig. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Kleinigkeiten, wie z.B. dass das Bond Theme so lange ungenutzt bleibt, dass man, wenn es dann kommt schon fast wieder vergessen hat, dass es ein Bond ist, machen das Gesamtbild noch schöner. 

8/10


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