Montag, 2. September 2013

We're the Millers


Ein bislang recht ernüchternder Kino-Sommer neigt sich dem Ende und so langsam schwappen ein paar ganz gute Filmchen über den großen Teich und bereichern unsere cineastische Tristesse. 
Hierzu gesellt sich "We're the Millers" aus der Feder von Bob Fisher und Steve Faber, die damals schon für "Eine schrecklich nette Familie" geschrieben haben.
Jason Sudeikis, der den Sprung von SNL auf die große Leinwand inzwischen entgültig geschafft hat, gibt uns den alternden High-School Drogendealer David, der nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll, bis er beraubt wird und seinem Boss plötzlich eine ganze Stange Geld schuldet. Um die Schulden zu begleichen, willigt David ein, eine nicht ganz unerhebliche Menge Marijuhana über die mexikanisch-amerikanische Grenze zu schmuggeln. Hierfür braucht es eine Tarnung. Was passt da besser als ein Familienausflug mit dem Wohnmobil. Als fiktive Familie Miller fungieren Rose (Jennifer Aniston), Davids Nachbarin und hauptberuflich Stripperin, Kenny (großartig: Will Poulter), Hausbekanntschaft von David und Casey (gespielt von Emma Roberts), eine Ausreißerin, die David auf der Straße kennen lernt. 
Zusammen machen sich die Millers auf den Weg nach Mexiko und das Abenteuer nimmt seinen Lauf. 
Für mich das wichtigste Kriterium einer Komödie ist nicht die Story, nicht die schauspielerische Leistung, nicht die ausgefeilten Dialoge, sondern schlichtweg: habe ich gelacht? JA! "We're the Millers" ist größtenteils ziemlich witzig, wobei sich das wie immer auf den O-Ton bezieht. Ich übernehme keine Garantie für eine wahrscheinlich mal wieder halbherzige und oberflächliche deutsche Synchronfassung. 
Die Harmonie in der so verrückt zusammengewürfelten Pseudo-Familie stimmt und es macht Spaß, diesen Charakteren bei ihrem wilden Trip zuzuschauen. 

Wer auf der Suche nach einer netten Komödie für zwischendurch ist, dem kann ich "We're the Millers" nur empfehlen.

7/10


Mittwoch, 24. Juli 2013

Only God Forgives

Nach langer Pause melde ich mich mal wieder mit einer Review und dann ist es gleich der "Nachfolger" von Drive, einem meiner absoluten Favoriten der letzten Jahre.
Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling und Cliff Martinez tun sich wieder zusammen und geben dem Film somit das Potential, ein neuer Kracher zu werden. Nachdem ich vor einiger Zeit die ersten Trailer gesehen habe, war ich heiß wie Frittenfett auf den Streifen. Und, was soll ich sagen?! 
Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum, aber irgendwie war das nicht so das, was ich mir vorgestellt habe. Ich versuche mal, das Ganze zu strukturieren und euch einen Einblick zu geben.
Bleiben wir erstmal beim handwerklichen: Nicolas Winding Refn schafft zusammen mit Larry Smith atemberaubende Bilder und leuchtet jede Szene unfassbar gut aus. Jeder Frame ist Kunst. Refn und Smith fangen mit den Farben und Lichtern die düstere Stimmung des dreckigen Bangkok perfekt ein und lassen einen in diese Unterwelt abtauchen.
Dazu der klasse Score von Cliff Martinez, der zu jedem Moment passt. Mal ruhig und zurückhaltend, trotzdem dramatisch und fesselnd. Bei der nächsten Szene dann brachial und vordergründig aber nie aufdringlich. 
Dann ist da aber diese Story und das dazugehörige Script. Ich versuche den Plot mal kurz zusammen zu fassen. Julian, gespielt von Ryan Gosling, betreibt eine Martial Arts Schule, wo regelmäßig Turniere veranstaltet werden, die aber nur dazu dienen, die eigentlichen Drogengeschäfte zu vertuschen. Zusammen mit seinem Bruder Billy verdient er sich so seinen Lebensunterhalt. Besagter Billy ist eines abends stark betrunken unterwegs und landet mit einer kleinen Prostituierten im Bett. Das Spielchen endet in einem Blutbad und eher nicht so gut für das Mädel. Jetzt mischt sich die Polizei ein, angeführt von Chang (großartig gespielt von Vithaya Pansringarm). Chang macht den Vater des Mädchens ausfindig und überlässt es ihm, was er mit Billy anstellt. Von seiner Wut getrieben, bringt er Billy auf nicht allzu schöne Art und Weise zur Strecke.
Als sie vom Tod ihres Erstgeborernen erfährt, reist Julians Mutter nach Bangkok und spätestens jetzt höre ich auf, diesen wirren Handlungsstrang weiter auszuführen. Erstens weil ich zu viel verraten würde, zweitens, weil es so schon reichlich kompliziert ist, alle Windungen und Wendungen zu verstehen. 
So schlecht klingt die Story ja gar nicht, warum funktioniert Only God Forgives dann nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte? Ganz einfach. Da ist die Charaktertiefe, die ich in Drive so lieben gelernt habe, die hier aber leider komplett fehlt, bzw. erst gegen Ende es Films entwickelt wird, wo es schon viel zu spät ist. Man weiß nicht, wer Julian ist, man weiß nicht, warum er so ist, wie er ist. Und das ist leider nicht nur bei Julian so, sondern bei fast allen Charakteren. 
Dazu kommt die extreme Ruhe des Films und das gewollt langsame Pacing. Da gibt es minutenlange Einstellungen, in denen nicht ein Wort gesprochen wird und im schlimmsten Fall nicht einmal Töne des tollen Scores zu vernehmen sind. Die gab es in Drive zwar auch, aber der Cut kam immer zur rechten Zeit und hat einen quasi rechtzeitig wieder gefangen. 
Schauspielerisch gibt es nicht viel zu bewerten. Alle machen einen soliden Job, Gosling hat gefühlte vier Sätze Text und Kristin Scott Thomas (spielt die Mutter) macht das Beste aus dem Material, was ihr gegeben wurde. 
Der Streifen lässt viel Raum für Interpretationen und regt im Nachhinein auch ein wenig zum Nachdenken ein, was ihn für mich wieder aufwertet. Ich denke, man muss Only God Forgives einige Male schauen, um ihn in seiner Gesamtheit zu verstehen. Es ist eben kein Film wie jeder andere. Trotz seiner Mängel muss ich eine klare Empfehlung aussprechen. Er ist gut, aber nicht so gut, wie erhofft.

7 / 10


Sonntag, 10. Februar 2013

Promised Land

Matt Damon spielt Steve Butler, einen Vermittler eines großen Energiekonzerns, welcher auf der Suche nach neuen Erdgasvorkommen ist. Steves Job ist es, in den entsprechenden Regionen den Eigentümern der Ländereien Angebote zu unterbreiten, die sie nicht ausschlagen können um das Land an den Konzern zu verkaufen.
Zusammen mit seiner Kollegin Sue Thomason (Frances McDormand) landet er in einer Kleinstadt und geht seinem täglichen Geschäft nach und die Dinge nehmen ihrem Lauf. 
Das klingt jetzt erstmal nicht sooo spannend, aber mehr mag ich nicht verraten, denn die wichtigsten Plotpoints werden im Trailer auch nicht genannt, also, lasst euch überraschen. 
Promised Land behandelt ein wichtiges Thema vor allem in der amerikanischen Landbevölkerung und ich denke, dass dieser Film gerade hier auf sehr viel Anklang stoßen wird, da sowohl die Seite der Industrie, als auch die der Farmer gleichermaßen beleuchtet wird. 
Matt Damon macht selten etwas falsch, so auch hier. Er hat sich wieder ein gutes Script und eine interessante Story ausgesucht, die es schafft, selbst vollkommen Fachfremde zu begeistern. 
Unter Gus van Sant habe ich Damon bis jetzt immer nur gut erlebt und so auch hier. Solide Performance und sonst passt eigentlich auch alles.
Der Film hat zwischendurch spürbare Längen und verliert den Zuschauer ab und an für einige Minuten, kann dann aber wieder Fahrt aufnehmen und mit neuen Wendungen wieder für Spannung sorgen. 
Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und kann Promised Land jedem empfehlen, der z.B. Milk, Thank You For Smoking oder auch Company Men mochte. 

7,5/10


Samstag, 9. Februar 2013

The Sessions

So langsam rücken die Oscars in Sichtweite und immer mehr Nominierte kommen in die Kinos. So auch "The Sessions", für den Helen Hunt eine Nominierung als beste Nebendarstellerin einheimsen konnte.
Trotz der Tatsache, dass "The Sessions" Comedy Drama verkauft wird, muss man sich dessen bewusst sein, dass man hier mit einem Thema konfrontiert wird, was einem unter die Haut geht und für manche sicher nicht einfach anzuschauen ist. Mark O'Brien leidet unter Poliomyelitis, kurz Polio, die bei uns als Kinderlähmung bekannt ist. Außer seinen Kopf kann er nichts mehr bewegen und verbringt fast sein komplettes Leben in einer großen Metallröhre, die ihn bei der Atmung unterstützt. Für drei bis vier Stunden am Tag kann er diese Röhre verlassen und sein Leben genießen. Da Mark schon seit seiner Geburt unter dieser Krankheit leidet, fehlt ihm auch jegliche sexuelle Erfahrung, was ihm mehr und mehr zu schaffen macht, da seine Lebenserwartung von Tag zu Tag sinkt. 
Hier kommt dann Cheryl ins Spiel, Cheryl ist eine Psychologin, die sich auf solche Fälle spezialisiert hat und ihren Patienten einen, nenne wir es "besonderen Service" bietet. Mehr werde ich hier zum Plot nicht schreiben, denn entweder man ist jetzt schon interessiert und will den Film sehen, oder man weiß auf jeden Fall, dass man ihn nicht sehen will. 
Gehört man zur zweiten Gruppe: Überwindet euch! "The Sessions" ist einer der besten Filme der letzten Jahre. Dafür gibt es mehrere Gründe, allen voran aber John Hawkes, der eine unfassbare Performance abliefert. Nach den Dreharbeiten musste er in ärztliche Behandlung, weil sich seine Organe verschoben hatten, dadurch, dass er die ganze zeit regungslos auf dem Bett lag. Das nenne ich mal Einsatz für die Rolle. Aber auch schauspielerisch setzt Hawkes Maßstäbe. Man zweifelt nicht eine Sekunde daran, dass hier der echte Mark O'Brien liegt. Viele sagen, er hätte die Oscarnominierung verdient und da schließe ich mich an. Ganz groß. 
Helen Hunt ist großartig und kann sich für ihr Alter wirklich noch sehen lassen. Sie spielt die Cheryl mit einer professionellen Kühle, die im Laufe des Films immer weiter auftaut. Stark. 
Auch der restliche Cast, insbesondere William H. Macey, macht einen tollen Job und sorgt für eine der besten Enssemblearbeiten die ich in letzter Zeit gesehen habe. 
Hierbei spielt auch das wunderbare Script von Ben Lewin eine wichtige Rolle. Lewin schafft es, dieses hochbrisante und ernste Thema sehr sachlich, ohne Scham und vor allem mit der richtigen Portion Witz zu vermitteln. Das liegt aber sicherlich auch ein Stück weit daran, dass er als Basis für sein Screenplay den Artikel von Mark O'Brien verwenden konnte, der seine Erfahrungen aus eigener Sicht erzählen konnte, denn "The Sessions" erzählt die wahre Geschichte von Mark O'Brien und seiner Psychologin, was, wie so häufig der Geschichte noch einmal viel mehr Tiefe verleiht. 

UNBEDINGT ANSCHAUEN!!

8,5/10


Freitag, 25. Januar 2013

Hitchcock

Sasha Gervasi hat mit Terminal bewiesen, dass er gute Geschichten erzählen kann, also scheut er sich auch nicht, ein Biopic über einen der größten Regisseure aller Zeiten zu drehen. Tatkräftige Unterstützung bekommt er dabei von seinen beiden Hauptdarstellern Anthony Hopkins und Hellen Mirren, die das Ehepaar Hitchcock spielen. 
Der Film beleuchtet die Entstehung des Meisterwerks "Psycho" und wie es dem von Erfolgsdruck geplagten Alfred und seiner Frau dabei ergeht. 
Anthony Hopkins ist, für mich unverständlich, nicht für den Oscar nominiert worden, hätte es aber sowas von verdient. Nicht nur, dass man ihn unter dem grandiosen Make Up kaum erkennt, spielt er den dicken Hitch perfekt und lässt einem keine Zweifel, dass man jetzt weiß, wie das Original damals tickte.
Helen Mirren liefert eine ihrer besten Leistungen und wurde dafür auch mit einem Golden Globe belohnt.
Wer Interesse am Filmbusiness der 50er Jahre hat und wer schon immer mal wissen wollte, wie Hitchcok so drauf ist, muss diesen Film sehen. Handwerklich gut umgesetzt, keine unnötigen Längen und eine spannende, weil nicht zuletzt wahre Geschichte. Schöner Film.

8/10


Montag, 21. Januar 2013

Frankenweenie

Victors Hund wird vom Auto überfahren und Victor, seines Zeichens wissenschaftlich sehr begabt, macht sich daran, ihn zusammen zu nähen und mit Hilfe des nächsten Gewitters wieder zu beleben. Das klappt sogar und fortan streicht der kleine Sparky als Frankenweenie durch das kleine Städtchen. 
Tim Burton schafft es ein weiteres Mal, eine Welt zu kreieren, die in sich perfekt ist und schöner nicht sein könnte. Eine gelungene Hommage an das Monster Kino der 30er Jahre ist untertrieben. Die Atmosphäre, die Charaktere, die Musik, alles passt. 
Nur leider das Script irgendwie nicht. Wir haben hier einen Disney Film, daraus resultiert natürlich automatisch eine jüngere Zielgruppe, aber gerade die großen Animationsfilme mit den großen Namen müssen sich heutzutage auch an erwachsenen Maßstäben messen lassen und das gelingt Frankenweenie leider nicht. Für mich zu viel Slapstick, zu vorhersehbar, zu langweilig. Für Kinder sicher ein Heidenspaß, aber da schau ich mir doch lieber ParaNorman an. 
Technisch hat Burton hier ganze Arbeit geleistet. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie zermürbend es sein muss, einen Stop Motion Film zu drehen. Foto, 1mm bewegen, Foto, 1mm bewegen. Das 24x und ich hab eine Sekunde Film fertig. Hochachtung vor diesem Aufwand. Doch das täuscht leider nur die Kleinen über die Mängel hinweg.
Man kann sich Frankenweenie mal an einem regnerischen Sonntagnachmittag ausleihen, hat ihn aber recht schnell wieder vergessen.

5/10


Mittwoch, 16. Januar 2013

Django Unchained

Tarantino is back, back with a BANG! Der Hype im Vorfeld zu Django Unchained war, wie bei jedem neuen Tarantino unsagbar groß und wir wollen doch mal schauen, ob er berechtigt war
Tarantino begibt sich auf neues Terrain und dreht einen Western mit großem Fokus auf dem Thema Sklaverei. Ähnlich standen die Vorzeichen bei Inglorious Basterds und der wurde großartig, nicht zuletzt wegen Christoph Waltz als Oberst Landa. Waltz ist auch diesmal dabei und ja, auch diesmal ist ein großartiges Stück Kino bei rum gekommen!
Das oscarnominierte Script aus Quentins Feder sucht wieder mal seinesgleichen. Messerscharfe Dialoge und klasse definierte Charaktere erzählen eine tolle Geschichte mit Tiefgang und Message! 
Wer die Chance hat, sollte den Streifen unbedingt im Original mit Untertiteln schauen, der Wortwitz ist grandios und wir haben Tränen gelacht "What's with that nigger on a horse? Niggers ain't rindin' horses!"
Dazu gesellt sich typischerweise ein perfekter Score, der auch dieses Mal wieder jede Situation passend untermalt. Und nur Tarantino schafft es, einen Western zu drehen in dem Hip Hop eine passende Hintergrundmusik für eine Schießerei ist. Hut ab!
Es ist ja schon durch die Presse gegangen, dass die Performances von DiCaprio und Waltz große Klasse sind und es eigentlich beide verdient hätten, nominiert zu werden.
Klare Empfehlung, allerdings hätte man sich die ein oder andere Szene sparen können! 
Ach ja: Das Ende ist nichts für schwache Mägen, oder Leute, die nicht wissen, was Tarantino-Filme ausmacht :-)

9/10


Sonntag, 13. Januar 2013

Silver Linings Playbook

Die Oscars sind nicht mehr weit und die Kandidaten für die begehrten güldenen Typen kommen um die Ecke. "Silver Linings Playbook" ist einer dieser Kandidaten, und was für einer. Folgende Nominierungen konnte sich der Streifen schon sichern:

Achievement in Directing
Achievement in Editing
Best Motion Picture of the Year
Best Leading Actress (Jennifer Lawrence)
Best Leading Actor (Bradley Cooper
Best Supporting Actress (Jacki Weaver)
Best Supporting Actor (Robert DeNiro)
Best Screenplay

Das ist mal ne Latte! Und KEINE davon unverdient. "Silver Linings Playbook" ist großartig. Wir sehen die Geschichte von Pat (Bradley Cooper), der aufgrund seiner psychischen Probleme in geschlossener Behandlung war, nun aber zurück zu seinen Eltern (Jacki Weaver & Robert DeNiro) kommt und versucht, sich ins normale Leben zu integrieren. Da kommt ihm jedoch Tiffany (Jennifer Lawrence) in die Quere, die ebenfalls leicht einen an der Radelle hat und ihn beim Joggen stört. Schnell merken beide, dass ich gleich und gleich gern gesellt und sie verbringen immer mehr Zeit miteinander. Das ist herrlich anzusehen, da Lawrence und Cooper in ihren Rollen vollends aufgehen und Performances liefern, die weltklasse sind. 
Robert DeNiro ist und bleibt einer der besten Schauspieler, die wir momentan so haben und da ändern auch die paar Ausrutscher in naher Vergangenheit nichts dran. Ich freu mich über seine Nominierung, wobei ich nicht denke, dass er gegen Christoph Waltz eine Chance hat, der ist einfach zu gut in Django, dazu aber bald mehr :-)
Ich habe nichts, was mich an Silver Linings Playbook stört. Da passt alles! Vielleicht hätte man die ein oder andere Szene etwas kürzen können aber eigentlich passt das Gesamtpaket. Große Klasse. Bravo!

9,5/10


Montag, 7. Januar 2013

The Impossible

Hab ihn in der Sneak gesehen und möchte ihn anhand der deutschen Synchro nicht beurteilen. Das Publikum hat GELACHT!!! Grauenvolle Dialoge. Ich werd ihn bald nochmal im Original schauen und dann meine Kritik schreiben!


Freitag, 4. Januar 2013

Zero Dark Thirty

Kathryn Bigelow hat in 2010 mit "The Hurt Locker" einen meiner Lieblingsfilme abgeliefert und kommt jetzt, in Zusammenarbeit mit ihrem Autor Mark Boal, der damals für sein Screenplay den Oscar erhalten hat, zurück und das mit einem gewaltigen Knall. Die beiden erzählen die Geschichte der zehnjährigen Jagd auf den meist gesuchten Terroristen dieses Planeten, Osama Bin Laden. 
Im Zuge der Dreharbeiten passierte dann das Unglaubliche, was die Filmemacher dazu zwang, den Film noch einmal komplett zu überdenken. US Special Forces haben am zweiten Mai 2011 das Versteck von Bin Laden in Pakistan gestürmt und !!!SPOILER!!! ihn getötet.
Was für ein Geschenk für Bigelow und Boal, denn jetzt hatte der Film ein Ende. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie der Film verlaufen wäre, wenn es am zweiten Mai anders abgelaufen wäre. Böse Zungen könnten jetzt eine Verschwörung von Hollywood und CIA vermuten, aber da halte ich mich raus :-)
"Zero Dark Thirty" folgt der CIA Agentin Maya, wunderbar gespielt von Jessica Chastain und ihren Ermittlungen im Fall Bin Laden. Wir werden Zeuge von Verhören, Waterboardings, fragwürdigen Methoden um an Informationen zu kommen. Wir sehen, wie ein Mensch an einer solchen Mammutaufgabe droht zu zerbrechen aber vor allem sehen wir viele, viele Dialoge. Das muss einem klar sein, bevor man sich diesen Film anschaut. Das ist kein Action Kriegsfilm! Das ist eine psychoanalytische Studie vor dem Hintergrund der größten Menschenjagd in der Geschichte. 
Das hat zur Folge, dass die erste Hälfte etwas langsam erscheint und man unweigerlich mal auf die Uhr schaut. Es lohnt sich aber, aufmerksam zu sein und jede Facette der großartigen Schauspieler zu erfassen. 
Chastain ist vollkommen zu Recht für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert. 
Die letzten 35 Minuten des Films sehen wir den eigentlichen Einsatz des Teams, welches Bin Ladens Anwesen stürmt. Und ich muss ehrlich sagen, diese gute halbe Stunde gehört zu dem intensivsten, realistischsten, nervenaufreibendsten Material, was ich bislang im Film zu Gesicht bekommen habe. Bravo Bigelow! Schweißnasse Hände! 
Wüsste man es nicht besser, denkt man, man ist dabei und sieht, wie es wirklich war. 
Alles in allem eine klare Empfehlung, mit kleinen Schwächen, dennoch großes Kino und wahrscheinlich ein guter Kandidat für das ein oder andere goldene Männchen.

8,5/10


This Is 40 - Immer Ärger mit 40

Judd Apatow ist zurück mit seinen quasi Sequel zu Grown Ups und erzählt die Geschichte eines verheirateten Pärchens, die gerade beide stramm auf die 40 zugehen und nicht so wirklich wissen, wie sie damit umzugehen haben.
Leugnen? Akzeptieren? Ausflippen? Ein Bisschen von allem findet man in This Is 40 wieder und dafür hat es auch zwei gute Hauptdarsteller. Paul Rudd und Leslie Mann sind genau die Richtigen für den Job, da man ihnen sowohl das Rumblödeln als auch die ernsten Momente abkauft.
Beides hält sich hier angenehm die Waage, jedoch hat das Script hier und da einige Lücken und könnte etwas zusammengeschnitten werden, ohne, dass es schaden würde. This Is 40 ist witzig, aber nichts zum Brüllen. Man muss Witze über Viagra und Exkremente ertragen können, bekommt dafür aber angenehme 1,5 Std. Unterhaltung. Kein Kandidat für das BluRay Regal, aber kann man sich gern mal anschauen.

6/10


Donnerstag, 3. Januar 2013

The Campaign

Will Ferrell und Zach Galifianakis in ein und dem selben Film sind eigentlich ein Garant für Bauchschmerzen im positiven Sinne, und "The Campaign" macht da keine Ausnahme. 
Ferrell gibt den amtierenden Senator / Gouvaneur / wie auch immer man Congress-Man ins Deutsche übersetzt und Galifianakis, der bislang nichts mit Politik am Hut hatte, möchte etwas ändern und tritt bei der nächsten Wahl gegen ihn an. 
Galifianakis ist zum Brüllen, wenn er mit seinem Akzent los legt und liefert sich mit Ferrell z.T. saukomische Wortgefechte, die nicht selten in Streit ausarten. Es geht sogar soweit, dass ein Baby eins in die Fresse bekommt. In Zeitlupe!! 
Das ist alles recht witzig, aber auch kein hochklassiges Kino. Ein schöner Film für zwischendurch, der unterhält und einen zum Lachen bringt. Kann man sich gut anschauen.

7/10


Mittwoch, 2. Januar 2013

The Words

Ich hatte mir von dem Plot und vor allem von Jeremy Irons und Bradley Cooper eigentlich etwas mehr versprochen.
Die Story ist jetzt nicht die innovativste unter der Sonne, aber, richtig umgesetzt, schaut man sich sowas gern an. Cooper spielt einen Autor, dem gerade die Ideen fehlen. Wie es Hollywoods Zufall so will, findet er ein Manuscript, veröffentlicht dieses unter seinem Namen, ist total erfolgreich und dann kommt auf einmal der ursprüngliche Autor um die Ecke und setzt ihn davon in Kenntnis, dass das ganze auf seinem Mist gewachsen ist.
Soweit so gut, aber wie das Ganze dann in "The Words" erzählt wird, ist doch etwas dröge und zäh. Da könnten beide Leads einiges mehr raus holen.
Vor allem, nachdem ich gesehen habe, was Cooper in "Silver Linings Playbook" gemacht hat, hatte ich hier große Hoffnungen. Hat nicht ganz gereicht. Trotzdem kein schlechter Film, aber einer, den man nach zwei Tagen wieder vergessen hat.

4/10