Mittwoch, 3. Oktober 2012

Moonrise Kingdom

Fangen wir mal so an: Man muss wissen, worauf man sich bei einem Wes Anderson Film einlässt. Wer das nicht weiß, kann böse enttäuscht werden. Ich mochte Fantastic Mr. Fox, Royal Tennenbaums und Darjeeling Limited, daher dachte ich mir, das wird schön. Vor allem bei dem Cast. Bruce Willis, Edward Norton, Frances MacDormand, Tilda Swinton, Bill Murray, Harvey Keitel... was soll da schief gehen? 
Visuell ist Moonrise Kingdom atemberaubend. Von Einstellung zu Einstellung denkt man sich: perfekt! Jeder Winkel, jedes Detail, jeder Schwenk, jeder Ast, alles perfekt. Dazu die grandiosen Farben, viel Gelb, Braun, Grün, alles sehr angenehm fürs Auge. Technisch gesehen, setzt Moonrise Kingdom Maßstäbe. Auch der All-Star-Cast lässt sich nicht lumpen und liefert tolle Leistungen. Vor allem Bill Murray, der einige der witzigsten Stellen des Films ausmacht. 
Aber, es ist doch ein bisschen was schief gegangen. Fangen wir mit dem Script an. Das ist mir alles irgendwie zu abgefahren. Es wirkt zeitweise wie ein Märchen und leichte Anflüge von Fantasy machen sich breit. Und das ist leider gar nicht meine Welt. Zum Teil wirken die Dialoge recht konstruiert und aufgesetzt, eben nicht realistisch. So sprechen Zwölfjährige einfach nicht :-)
Und zu guter Letzt ist da noch dieser allseits präsente und nervige Score, der beinahe jede Sekunde des Film akustisch untermalt. Mir persönlich ging das tierisch auf den Keks, zumal dadurch versucht wurde, Spannung zu halten, wo keine mehr war. 
Trotz allem ist Moonrise Kingdom kein schlechter Film, ich hatte mir nur irgendwie mehr versprochen, bzw. hatte ich etwas anderes erwartet (und ich wusste, worauf ich mich einlasse).

6/10


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