Sonntag, 14. Oktober 2012

End Of Watch

Wer gute Cop Thriller mag, dem wird der Name David Ayer evtl. etwas sagen. Der gute Mann ist unter anderem für S.W.A.T., Street Kings und vor allem Training Day verantwortlich. Alles solide Filme, wobei Training Day hier klar das Highlight ist. Der Junge hat also Ahnung davon, wie man die rohe Geschichte von Polizisten in ihrem Alltag erzählt. Nur logisch, dass er auch hier federführend ist. 
End Of Watch erzählt die Geschichte von Brian (Jake Gyllenhaal) und Mike (Michael Pena), zwei Streifenpolizisten in LA, die nicht nur beruflich, sondern auch privat sehr eng verbunden sind. 
Während der täglichen Routine in den Straßen, die von den Gangs kontrolliert werden, nehmen die Beiden bei einer Verkehrskontrolle ein Mitglied des mexikanischen Kartells hoch und geraten somit in die Schussbahn der Drogenmafia. Mehr sei zum Plot mal nicht gesagt, denn ich finde, das reicht, um neugierig zu machen. 
Ich nehm es mal vorweg: End Of Watch ist klasse! Und das in fast jeder Hinsicht. Gyllenhaal und Pena haben eine Chemie, die ich so selten gesehen habe. Man sieht hier keine Schauspieler, man sieht Cops, die im Laufe der Jahre zu besten Freunden wurden, die über die Witze des anderen so erfrischend ehrlich lachen, die einfach großartig harmonieren. Dazu gesellt sich ein supporting Cast, der auch alles richtig macht. Anna Kendrick ist wie immer super, wobei ihre Rolle nicht zwingend nötig gewesen wäre, um dem Film die nötige Tiefe zu geben. Sämtliche Polizisten und deren mexikanischen Gegenspieler wirken realistisch und echt. Zumindest so echt, wie man sie hier in Deutschland aus dem Fernsehen kennt. Ich denke schon, dass das Script an der ein oder anderen Stelle überzeichnet ist, aber trotzdem wirkt End Of Watch für mich sehr roh und dokumentarisch.
Das ist natürlich nicht zuletzt der Kamera zu verdanken. Ayer spielt hier mit einer interessanten Mischung aus Found Footage und normaler Kameraarbeit, was dem Film eine große Portion Realismus verleiht, auf der anderen Seite aber auch die ein oder andere Logikfrage aufwirft. Warum sollten sich die bösen Jungs dabei filmen, wie sie Verbrechen begehen? Aber gut, darüber kann man hinweg sehen.

Ich hoffe, dass dieser Film nicht durch die Synchro komplett versaut wird, da im Original doch sehr viel (und ich meine "sehr viel") geflucht wird. Wer also die Chance hat, lieber auf Englisch schauen. 
End Of Watch ist nicht ohne. Wenn er in seinen Actionszenen aufdreht, tut er das ziemlich intensiv und das ist sicher nichts für jeden, aber trotzdem kein Grund, ihn nicht zu sehen :-)
Alles in allem bleibt nicht viel, was mir negativ in Erinnerung ist. Hier und da könnte das Pacing etwas kontanter sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
ANSCHAUEN!

8,5/10


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