Donnerstag, 22. November 2012

ParaNorman

Ein kleiner Junge sieht tote Menschen und keiner glaubt ihm. Klingt irgendwie bekannt. Allerdings ist diese Version von "The Sixth Sense" wesentlich kinderfreundlicher und vor allem lustiger geworden! "ParaNorman" erzählt die Story von Norman, der, wie erwähnt, die seltene Gabe hat, all die Verstorbenen um sich herum sehen zu können und auch mit diesen das ein oder andere Schwätzen halten zu können. 
Seine Mitmenschen halten ihn aber, nachvollziehbar, für verrückt und trauen ihm nicht über den Weg, bis er einer Sache auf die Spur kommt, die für alle von großer Bedeutung sein soll. 
Vom Grundsatz her, hat der Film somit das Potential, zu unterhalten und das schafft ParaNorman auch. Und zwar mit einer teilweise sehr perfiden Art Humor und ein paar Sprüchen, die wirklich messerscharf platziert sind. Für die jüngeren Zuschauer ist das natürlich nicht verständlich. Damit die sich aber trotzdem amüsieren, gibt es die richtige Portion Slapstick, die auch den Erwachsenen zum schmunzeln bringt. 
ParaNorman sieht zudem klasse aus. In Stop Motion gedreht, erkennt man an so vielen Stellen die absolute Detailverliebtheit der Macher und man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Aufwand es war, diesen Film umzusetzen. 
Die Charaktere sind durchweg solide geschrieben, zum Teil zwar etwas stereotyp, aber mein Gott, es bleibt ein Animationsfilm, Zielgruppe Kind.
Ich kann ihn fast uneingeschränkt empfehlen. Sicherlich kein Meisterwerk, dafür fehlt einfach noch ein bisschen Herz, bessere Dialoge und den Zombies etwas Hirn, dennoch ein ansehnlicher Film für die komplette Family!

7/10


Mittwoch, 14. November 2012

The Amazing Spider Man

Etwas verspätet, aber das Warten hat sich gelohnt.
Braucht man nach 10 Jahren schon ein Reboot eines erfolgreichen Franchises? Marvel hat sich auf jeden Fall zum Ziel gesetzt, die Avengers Generation mit Spidey bekannt zu machen und das klappt erstaunlich gut.
Andrew Garfield übernimmt von Tobey Maguire und macht alles richtig. Er gibt den perfekten, schüchternen Nerd, der sich im Laufe des Films zu einem starken, selbstbewussten Helden entwickelt. Die Beziehung zu Emma Stone ist aufgrund der großartigen Chemie der Beiden, mehr als nachvollziehbar und glaubwürdig, zumal beide es schaffen, diese High School Stimmung perfekt einzufangen und unsicher und unerfahren wirken.
The Amazing Spider Man ist um einiges düsterer, als die Vorlage aus 2002, was dem Film aber gut zu Gesicht steht. Der Tod von Onkel Ben (was ich jetzt mal nicht als Spoiler, sondern als Allgemeinbildung sehe) geht einem wesentlich mehr an die Nieren als damals.
Die Story ist schnell erzählt. Dr. Connors entwickelt ein Genserum, welches Eigenschaften unterschiedlicher Spezies miteinander vereinen soll. Damit möchte er die Fähigkeit der Echsen nutzen, die sich selbst heilen können, um seinen verloreren Arm wieder zu bekommen. Das geht logischerweise nach hinten los und wir haben mit dem drei Meter großen Lizard unseren Gegenspieler von Peter Parker.

Damit gewinnt man keine Oscars, aber das hier ist auch Popcorn Kino feinster Güte und möchte das gar nicht. Appropos Popcorn Kino: der neue Spider Man sieht klasse aus, tolle Einstellungen, dunkle Farben, alles irgendwie dreckiger aber trotzdem hoch qualitativ. Tolle Produktion.
Alles in allem macht der Spinner Spaß, hat aber auch kleine Schönheitsfehler, wie Logiklöcher und kleine Pacingprobleme (man hätte locker 15-20 Minuten schneiden können)
Unterhaltsamer Streifen mit tollen Special Effects, der für mich aber noch zu sehr Comicverfilmung ist. Ich mag es halt gern etwas realistischer (The Dark Knight).
7,5/10


Sonntag, 11. November 2012

Argo

Nach "Gone Baby Gone" und "The Town" kommt jetzt "Argo" als dritte Regiearbeit von Ben Affleck. Was soll man da groß diskutieren? Der Junge hat Ahnung von dem, was er tut, sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Und dann findet er auch noch solche Geschichten, die er verfilmen kann, Frechheit. 
1979 stürmt ein wütender Mob die amerikanische Botschaft im Iran und besetzt diese. Einer kleinen Gruppe von Botschaftsmitarbeitern gelingt es jedoch, unbemerkt zu fliehen und sich im Hause des kanadischen Botschafters zu verstecken. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Milizen herausfinden, dass sich jemand davon geschlichen hat, daher muss schnell ein Plan her, um die Sechs zu retten. Hier kommt jetzt Tony Mendez, gespielt von Ben Affleck ins Spiel. Er hat die mit Abstand absurdeste Idee, wie man die Gruppe zurück nach Hause bringen könnte. Es soll ein gefakter Film in "Produktion" gehen, sodass Mendez als Location Scout in den Iran reisen kann, sich mit dem flüchtigen Team treffen kann und die gesamte Gruppe dann nach erfolgreicher Locationbesichtigung ungestört abreisen kann. Absurd? Lächerlich? Überzogen? JA! 
Aber wahr! "Argo" basiert auf einer wahren Geschichte und das ist immens wichtig, da man sonst keine Minute glauben würde, was da passiert. Es werden Make-Up Artists aus Hollywood in die Geschichte eingespannt, Plakate werden gedruckt, Parties werden veranstaltet, nur um dem "Film" die nötige Glaubwürdigkeit zu verpassen. 
Dieser Plot und seine Umsetzung ist unterhaltsam wie nur was und würde eigentlich, besetzt mit Justin Bieber und Kirsten Steward für einen halbwegs annehmbaren Film reichen, aber bei Argo kommen eben noch John Goodman, Alan Arkin, Bryan Cranston, Tate Donovan und wie erwähnt Ben Affleck dazu. Und jeder gibt hier eine tolle Performance. John Goodman hat die meisten Lacher auf seiner Seite, kann aber im richtigen Moment auch toternst! Affleck liefert eine seiner besten schauspielerischen Leistungen und ist angenehm zurückhaltend, obwohl er letztendlich den Helden gibt.
Als Regisseur setzt Affleck hier einen intensiven, spannenden, fesselnden Thriller zusammen, der dieses Jahr seines gleichen sucht. Mich würde es nicht wundern, wenn "Argo" dieses Jahr als bester Film nominiert wird. Auch Affleck hätte es für eine Regiearbeit verdient. 

Good Job Affleck!

9/10